Region Messenia
Pylos und Umgebung
Südlich von Filiatra baden wir an den fast menschenleeren Stränden im glasklaren Wasser. Die Corona-Pandemie hat noch viele Touristen von einer Griechenland-Reise abgehalten und auch die Griechen
kommen nur an den Wochenenden. Immer wieder sehen wir wilde Müllablagerungen. Diese sind trotz überall aufgestellter und auch genutzter Müllcontainer leider immer wieder zu finden, obwohl es vor
dreißig Jahren noch schlimmer war.
Der sehenswerte Ort Pylos steht bei jeder unserer Peloponnes-Reisen auf unserem Plan. Wir stehen mit unserem Wohnmobil am Hafen und blicken auf die Stadt und die blau schimmernde Bucht
von Navarino, die von der fünf Kilometer langen Insel Sphaktiria vor den Wellen des Ionischen Meeres geschützt ist. Wir lieben es, durch die Gassen von Pylos und im malerischen Zentrum unter
Arkaden zu spazieren und bei den Tavernen und Cafés der baumbestandenen Platía Trion Navarchon oder am Hafen einzukehren. Besonders eindrucksvoll war für uns, als wir an späten Nachmittag ganz
allein durch die Stille des weiträumigen Burggeländes Neo Kastro wandern. Von der Burgmauer bietet sich uns ein herrlicher Blick auf die Bucht von Navarino. In der Bucht fand im Jahre 1827
die endscheidende Seeschlacht statt, bei der die Marine Englands, Russlands und Frankreichs 53 Schiffe der türkischen und ägyptischen Kriegsflotte vernichteten und damit die Türken endgültig aus
Griechenland vertrieben.
Rollertour durch das südliche Messenien
Auf unserer ganztägigen Rollertour halten wir zunächst im verschlafenen Methoni, besichtigen dort die Festungsmauern des Kastron. Über Finikounda und das bergige Hinterland erreichen wir
am späten Nachmittag den nördlichen Ausläufer der Bucht von Navarino. Von dort aus wandern wir bei heftigem Wind hinauf zu den Ruinen der Burganlage Paleokastro. Hier bietet sich ein
phantastischer Ausblick auf die Voidokilia-Bucht. Beim Abstieg an den steilen Felsen entlang müssen wir etwas klettern, ehe wir vor der eindrucksvollen Nestor-Höhle stehen. Hier
soll der mystische König Nestor seine Rinderherde gehalten haben. Der Rest der Wanderung führt zwischen der Voidokilia-Bucht und einer Lagune entlang, die Heimat verschiedener Vogelarten
ist.
Finikounda, Koroni und Umgebung
Der idyllische Ort Finikounda war schon öfter unser Ziel, weil wir vom sicheren Campingplatz aus Rollertouren, Wanderungen und Faltboottouren unternehmen können. Eine Wanderung führt durch
die Olivenhaine und an bewaldeten Berghängen entlang zum verschlafenen Dorf Evangelismos und in der Mittagshitze zurück. Mit dem Faltboot paddeln wir bei ruhiger See zu abgelegenen
traumhaften Stränden. Unvergesslich auch unsere Paddeltour im letzten Sonnenlicht direkt vor die Fisch-Taverne in Finikounda zum Abendessen. Gut gestärkt und ohne Promille-Kontrolle paddeln wir
dann im Schein des Vollmondes zurück zu unserem Wohnmobil. Anderntags schnurren wir auf unserer Piaggio SKR 125 zügig nach Norden durch die unübersehbaren Olivenhaine zu fast unbewohnten Dörfern
und bergauf bis zu den Ausläufern des 960 m hohen Mt. Likodimo. In der Taverne eines kleinen Bergdorfes freut man sich auf den Besuch von Xenios (Fremden) und lässt noch in der Küche in
die Töpfe blicken. Auf dem Weg nach Kalamaki haben wir entlang üppig grüner und blühender Berghänge großartige Ausblicke auf den tiefblauen Golf von Messenien und die Berge des Taygethos-Gebirges
der Mani in der Ferne.
Als wir mit dem Motorroller über die Mavrovouni-Berge in Koroni ankommen, bekommen wir an diesem Sonntag erstmals einen kleinen Eindruck, wie belebt es hier sonst täglich im Juni zugeht.
Die vielen Tavernen entlang der Hafenpromenade sind gut besucht, allerdings vor allem von Griechen und nur wenigen Touristen. Wie mag es hier im Hochsommer aussehen? Wir nehmen lieber im
Altstadtzentrum auf der Außenterrasse eines Cafés gegenüber einem Kafenion Platz, vor dem ausschließlich griechische Männer sitzen, wie es hier üblich ist. Wir spazieren über Treppen durch die
Gassen hinauf zur Burganlage Kastron und blicken von dort auf die Sandstrände Koronis, den Golf von Messenien und die Halbinsel Mani in der Ferne. In der Innenburg befindet sich die
venezianische Kirche St. Rocco und das Nonnenkloster Moni Timiou Prodromou, dessen Zugang von blühenden Bougainvillea von rot bis lila gesäumt ist. Durch das über achthundert Jahre
als Nordtor verlassen wir das Kastron und spazieren durch die weiß getünchten Gassen. Über enge Nebenstraßen fahren wir zum abgelegenen Strand von Vasilitsi, wo zwei Allrad-Wohnmobile
einen schönen Standplatz gefunden haben. Später rollern wir in vielen Kurven durch unberührtes bewaldetes Bergland hinunter zum Strand von Tsapi, wo wir in einer der beiden Tavernen
ausgezeichnet zu Abend essen.
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